Das zweite Wochenende des Woodbadge-Kurses setzte in vielerlei Hinsicht neue Impulse. Schon beim Ankommen war spürbar, dass sich in der Gruppe seit dem ersten Treffen etwas verändert hatte: Wir kennen und schätzen einander inzwischen – und wir waren offener geworden.
Kaum war das Wochenende gestartet, gab’s direkt ein kleines Chaos. Zwei von uns, mich eingeschlossen, haben in Rekordzeit eine ganze Kiste Cola vernichtet. Beim anschließenden schrubben kamen wir aus dem Lachen nicht mehr raus
Das Wochenende war geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit zentralen Aspekten pfadfinderischer Arbeit. Besonders eindrücklich war für mich die Übung zur Rollenverteilung in Gruppen. Dabei sollte eine*r von uns die Dynamik einer eigenen Gruppe mithilfe einer symbolischen Aufstellung von Personen darstellen. In der anschließenden Auswertung ging es um Selbst- und Fremdwahrnehmung – ein Moment voller Aha-Erlebnisse, der viel Reflexion angestoßen hat.
Auch die Einheit zu Ressourcenmanagement und dem Wahren persönlicher Grenzen hat mir wichtige Denkanstöße gegeben. Wir reflektierten gemeinsam, wie wir unsere Energie in der Jugendarbeit einsetzen, wo unsere persönlichen Grenzen liegen und was es braucht, um langfristig gesund aktiv zu bleiben. Passend dazu brachte Fridi das Thema „Pfadiburnout“ ein – ein Begriff, bei dem viele sofort nicken konnten. Es wurde schnell deutlich, wie wichtig es ist, rechtzeitig Warnsignale zu erkennen und offen über Belastungen zu sprechen.
Ein weiteres Highlight war die Einheit zur Öffentlichkeitsarbeit, für die Jalte extra angereist war. Gemeinsam haben wir uns gefragt: Wie kommunizieren wir Pfadfinderarbeit nach außen – und wie bleiben wir dabei authentisch? Themen wie Sichtbarkeit, Wirkung und mediale Darstellung wurden an konkreten Beispielen diskutiert.
Neben all den inhaltlichen Schwerpunkten war das Wochenende vor allem durch das Miteinander in der Gruppe geprägt. Zwischen den Einheiten entstanden immer mehr ehrliche Gespräche – nicht nur über Pfadi-Themen, sondern auch über persönliche Erfahrungen, Unsicherheiten und Werte.
Das zweite Woodbadge-Wochenende war eine wichtige Zwischenetappe. Es hat inhaltlich wie menschlich viel bewegt. Die behandelten Themen gaben wertvolle Impulse – für die eigene Führungsarbeit ebenso wie für die persönliche Entwicklung.
Gerade das Zusammenspiel aus Praxis, Reflexion und echter Begegnung machte das Wochenende intensiv und nachhaltig. Mit vielen neuen Gedanken im Kopf blicke ich mit Vorfreude auf den weiteren Verlauf des Kurses – und auf das anstehende Projekt.
Text: Friederike (Fridi) Wenz
Fotos: Jürgen Kunitz